Prüfung des Leides

Aus Arenbór - Lore


Die Prüfung des Leides war eine Abfolge diverser Qualen, die einem Krieger auf dem Weg zum Beitritt in die Armee, oder darüber hinaus zur Leibgarde des Königs von Bralan zugefügt werden. Dadurch sollte die Eignung begutachtet werden.

Die Prüfung gilt als bestanden, wenn der Krieger zumindest 20 Tage durchhält, ohne aufzugeben oder der König den Krieger vorab entlässt (diese Entscheidung dient dazu, das Leben des Kriegers zu schützen).

Weitere geschaffte Tage entscheiden über den Rang, den der Krieger nach seiner Genesung inne haben wird.

Krieger, welche zumindest 10 Tage der Prüfung erleben, aber in einem der weiteren Tage scheitern, werden in die Dienste der Kriegsarmee gestellt.

Die Kämpfe finden immer in der Arena zu Rerin statt. Der König wohnt, wie auch das Volk von höherem Stand, jedem Kampf bei.

Ablauf

  • Ab dem 1. Tag erhält der Krieger an jedem Morgen 1 Krug Wasser und 1 Laib Brot. Die Versorgung muss den Tag über ausreichen.
  • Es folgen je 1 Duell Mann gegen Mann mit Holzschwertern am Morgen und am Abend. Der jeweils Besiegte ist in der Prüfung gescheitert.
  • Ab dem 5. Tag werden die Holzwaffen gegen echte Schwerter getauscht, was auch zu Schnittwunden und Blessuren bei den Kriegern führt.
  • Die Ration wird auf einen halben Krug Wasser und einen halben Laib Brot gekürzt.
  • Ab dem 8. Tag erhält jeder Sieger eines Duells 3 Peitschenhiebe auf den Rücken, um künftige Kämpfe schwieriger zu machen.
  • Der Besiegte scheidet nicht mehr sofort aus, sondern verbleibt in der Prüfung, erhält jedoch im Gegensatz zum Sieger 10 Peitschenhiebe auf den Rücken.
  • Ab dem 10. Tag wird die Nahrung auf 0 reduziert und jeder Krieger erhält nur noch einen halben Krug Wasser.
  • Ab dem 15. Tag werden dem Krieger auf seinem Kampfarm Dolchschnitte hinzugefügt, die ihn dazu zwingen, den Kampfarm zu wechseln. Rechtshänder wechseln auf Links und umgekehrt.
  • Die Anzahl der Peitschenhiebe steigt auf 5, respektive 13.
  • Ab dem 20. Tag werden die Rationen komplett eingestellt.
  • Die Waffen werden den Kriegern abgenommen, wodurch sie mit bloßen Händen kämpfen müssen.
  • Zudem werden ihnen auf beiden Beinen Schnittwunden mit einem Dolch zugefügt.
  • Da spätestens am 21 Tag jeder Krieger aufgab, um sein Leiden zu beenden, gibt es keinen weiteren festgelegten Ablauf.

Historischer Hintergrund

Nach dem Krieg der Könige, in welchem Garan schließlich über Bralan triumphierte, existierte in Bralan weder eine bestehende Monarchie, noch verfügte es über ein Kriegerheer. Da Garan fortan Truchsesse in Bralan einsetzte und keine landeseigenen Krieger stellen wollte, entschied man sich zu Zwangsrekrutierungen der Männer mit in den Augen des Truchsesses ausreichend körperlichen Eigenschaften.

Da diese über die fehlende Motivation und kriegerischen Ambitionen verfügten, beschloss man zukünftig die Armee mit Freiwilligen zu stärken. Die besten unter ihnen sollten dem König selbst als Leibgarde abgestellt werden, worüber die Fähigkeit des Einzelnen in einer Prüfung begutachtet werden sollte.

Die Prüfung des Leides fand einmal in einem Zwölfmond am 1. Tag des 5. Mondes statt.

Sonstiges Wissenswertes

Dorgan Mor war der einzige Krieger, der den König, auch auf die Gefahr hin, sein Leben zu verlieren, nach dem 21. Tag der Prüfung aufforderte, dass seine Prüfung andauern solle.

Am 22. Tag sollte er gegen 10 Mann der Garanschen Armee gleichzeitig kämpfen. Obwohl er mehrere Schnitte und einen Speerstoß ins linke Bein erlitt, gelang es ihm, sehr zum Missfallen des Königs Sajam Foran, sämtliche Männer zu töten.

Am 23. Tag wurde er ohne Kleidung, ohne Verpflegung und ohne Bewaffnung im Neherwald ausgesetzt. Er bekam die Order, nicht vor 3 Tagen zurückzukehren. Im Neherwald lebten zu jener Zeit vereinzelt Rudel von Dretuú, was das Überleben als nahezu unmöglich einstuft.

Man erklärte Dorgan am Abend des 26. Tages für Tod.

Am Abend des 27. Tages schleppte sich Dorgan mit letzter Kraft zu den Toren Rerins. In seiner Hand hielt er das abgebrochene Horn eines Dretuú, welches er als Waffe einsetzte.

In einer Audienz bei Sajam Foran warf er ihm das Horn zu Füßen und forderte, weiter geprüft zu werden.

Der König sprach die Entlassung des Kriegers aus und ernannte ihn zum Kommandanten der Leibgarde.

Mit der Unabhängigkeit Bralans wurde die Prüfung des Leides abgeschafft.