Die Zwölfmonde des Blutes
Die Zwölfmonde des Blutes umschreibt einen Zeitraum von 47 Zwölfmonden, in welchem die Bevölkerung der Menschen von Garan und Bralan durch Verabschiedung zahlreicher fragwürdiger Gesetze als Begründung eines Genozids, sowie daraus entstandenem Rassismus und Bürgerkriegen stark dezimiert wurden.
Als Initiator gilt der damalige König Vesstan Foran, den Namen fand der Zeitraum erst nach dessen Tod.
Sein Ziel war es, das in seinen Augen wertlose Volk, allen voran jenes in Bralan, auszurotten.
Zeitangabe
Es gibt kein genaues Start und Enddatum, jedoch spricht man von dem Zeitraum zwischen den Zwölfmonden 658 und 705 des Zeitalters der Menschenherrschaft.
Gemeinhin spricht man von den Vorkommnissen, welche sich während König Vesstans Eheschließung ereigneten (siehe Die widerliche Balz) als Beginn des Zeitraumes, sowie dem Sturm auf die Königsburg als Einleitung des Endes
Vorgeschichte
König Vesstan sah sich selbst als der vollkommene Mensch ohne Makel an. Sein Ziel war es, ganz Arenbór zu erschließen und mit reinen Menschen zu besiedeln. Hierzu musste jedoch der in seinen Augen niedere und wertlose Mensch vollkommen ausgerottet werden.
Er hatte ein striktes Bild eines idealen Menschen und die kleinste Abweichung war in seinen Augen ein Tötungsgrund.
Um das Volk sukzessive an sein Weltbild heran zu führen begann er langsam, absurde Gesetze zu verabschieden, die vor allem jene Bevölkerungsgruppen treffen würden, die er zu vernichten gedachte. Auch wurde die Vollstreckung eines Urteils jedem Bürger frei gestellt, so dass die Menschen dies oft als Anlass nahmen, ihre Mitmenschen zu ermorden.
Er schaffte durch die stete Ausrottung Wohnraum, neue Besitztümer für den reinen Menschen sowie vorübergehend mehr Nahrung und steigenden Wohlstand für jene Menschen, die nicht von dem Genozid betroffen sein sollten.
Das Weltbild prägte sich dadurch in jener Bevölkerungsgruppe, die dem Ideal des Königs entsprach und somit weniger zu befürchten hatte.
Man folgte dem König in dessen Weltanschauung und lebte nach dessen Vorstellung. Auch wurden vom gemeinen Volk zahlreiche Morde an den Unreinen verübt, welche nicht weiter verfolgt wurden.
Es folgte eine Spaltung der Menschen, was zahlreiche kleinere, meist lokal bezogene Bürgerkriege verursachte.
Auszug aus neuen Gesetzestexten
Zusammengefasst wurden Menschen unter anderem für folgende absurde Vergehen inhaftiert, gefoltert respektive bestraft oder hingerichtet.
- Unterlassen eines Lobgesangs auf den König oder das Aussprechen von schlechten Worten über den König - Herausschneiden der Zunge
- Tragen eines falschen Haarschnitts (bei Frauen zu kurze, bei Männern zu lange Haarpracht) - Skalpierung
- Das Leiden an der Gáelsken Krankheit - Abziehen der Haut bei lebendigem Leib
- Öffentliches zur Schau stellen seiner Sexualität - Abschneiden der Genitalien
- Bekenntnis zur oder Beweis von Homosexualität - Tod durch Königsbestrafung
- Unzureichende Abgabe bei der Landessammlung - Inhaftierung und Folterung auf Lebenszeit
- Gebären eines schwachsinnigen Kindes - Kastration des Vaters, sowie Hysterektomie der Mutter bei sofortiger Tötung des Neugeborenen
- Einen Soldaten des Nachts ansprechen - 50 Peitschenhiebe
- Herumlungern - Abschlagen der Beine
- Betteln - Tod durch Enthauptung
- Übergewicht - Tod durch Mästung
- Verlassen des Wohnortes ohne Genehmigung - Enteignung des Wohnsitzes und lebenslange Inhaftierung unter Folter
Es gab noch weitere absurde Gesetzgebungen, die König Vesstan nach und nach verabschiedete und später von König Eilen wieder aufgehoben wurden.
Auswirkungen und Folgen
Durch den Genozid schaffte König Vesstan vor allem eine starke Reduzierung der Bevölkerungsanzahl in beiden Ländern. Zu den Hauptzielen der Ausrottung zählten vor allem kranke, sozial schwache, sowie jene Menschen, die körperlich oder geistig nicht dem allgemeinen Weltbild des Königs entsprachen.
Auch unter dem Adel wurden zahlreiche Familien und damit deren Blutlinie vollkommen ausgelöscht.
Vor allem der nach dem Ende des Krieges der Könige stark abgeflachte Hass innerhalb Garans auf die Bevölkerung Bralans wuchs wieder stetig an und blieb auch noch lange nach dem Ende der Zwölfmonde des Blutes bestehen.
Durch die Enteignung vieler Ländereien und deren Besetzung durch Ungeübte litt vor allem die Land- und Viehwirtschaft, was einen totalen Zusammenbruch der Wirtschaft zur Folge hatte.
Es fehlte an Grundversorgung, das Gesundheitssystem vor allem durch Kräuterkundige war mangels Rohstoffen erschöpft und der technische Fortschritt lag brach.
Vesstans Sohn Eilen Foran hob in späterer Folge alle verabschiedeten Gesetze Vesstans auf und sorgte für einen langsamen Wiederaufbau beider Länder, sowie einen Anstieg der Bevölkerungsanzahl.
Sonstiges Wissenswertes
Während der Zwölfmonde des Blutes wurden Menschen auf brutale Weise ermordet. In vielen Fällen wurden die Menschen zunächst in der in Bralan befindlichen Burg Maleha inhaftiert, ehe sie auf grausame Weise gefoltert und schließlich ermordet wurden.
In Garan diente in den ersten beiden Zwölfmonden der in Vreen liegende Turm Má en Lum als Internierungslager. Durch die geographische Lage und das mangelnde Platzangebot wurde dies jedoch wieder revidiert.
Eine der häufigsten Todesursachen war das Enthaupten auf dem Schafott, sowie das zu Tode kommen während einer Folter.
Obwohl per Gesetz nur für Schwerverbrecher vorgesehen wurden Menschen jedoch auch durch die Königsbestrafung hingerichtet, gleichwohl sie sich eines vermeintlich "leichten" Verbrechens schuldig machten.
Auch innerhalb der Bevölkerung kam es zu zahlreichen Tötungen, wobei sich die Mörder als Vollstrecker der neuen Gesetze des Königs sahen. Jene, welche dem in König Vesstans Augen reinen Menschen entsprachen genossen Immunität in ihrem Handeln und blieben somit straffrei.
Obwohl es keine exakte Zahl gibt, geht man von ungefähr 780.000 Menschen aus, die während der Zwölfmonde des Blutes durch das Gesetz, oder durch die Bürgerkriege zu Tode kamen.